Sammlungslücken ausstellen
Das zweite Labor Mind The Gap! beschäftigt sich mit dem Thema Sammlungslücken. Denn jede Sammlung hat Lücken. Diese können in Museen fehlende Objekte oder bislang nicht berücksichtige Erzählungen sein. In der DOMiD-Sammlung sind solche Leerstellen beispielsweise LGBTIQA+ Perspektiven. Daraus ergeben sich unter anderem die Fragen: Wie kann das von DOMiD geplante Migrationsmuseum in seiner zukünftigen Dauerausstellung (gestalterisch) mit Lücken umgehen? Wie kann/können die LGBTIQA+ Geschichte/n der Migrationsgesellschaft erzählt werden?
Dank der Unterstützung und der Netzwerke von SOFRA – Queer Migrants e.V., rubicon e.V. mit baraka – a place for international queers und vom Integrationshaus e.V. mit Spektrum Queer Group kamen Adrian Flaksbaum Moll, Akshay Kapadia und Elizaveta Khan zusammen und bildeten mit dem freien Kurator Niko Wahl (Wien) das Kurator*innen Kollektiv. Begleitet wurden sie bei ihrer Arbeit von dem DOMiD-Projektteam. Die gestalterischen Elemente und Formate wurden in Zusammenarbeit mit den Ausstellungsbauer*innen von StiftungFREIZEIT entwickelt.
Bei regelmäßigen Treffen tauschte sich das Laborteam über persönliche und gesellschaftliche LGBTIQA+ Erzählungen und Themen aus. Davon ausgehend entwarf und erprobte das Team gestalterische Elemente und Formate, die Sammlungslücken visuell und räumlich übersetzen.
Den Abschluss von Lab #02 bildet die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen.
Das Laborteam verwendet bei der gemeinsamen Arbeit den Begriff LGBTIQA+. Dieser ist eine Abkürzung der englischen Wörter lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex, queer, asexual und + für other diverse sexual orientations and gender identities. Die deutsche Übersetzung des Begriffs lautet LSBTIQA+. Dieser steht entsprechend für: Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* Personen, inter Personen, queere Personen, asexuelle Personen und + für weitere sexuelle Identitäten oder Geschlechtsidentitäten.
Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen
Die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen ist das Ergebnis des zweiten Labors des Projekts DOMiDLabs. Mind The Gap! thematisiert, ausgehend von persönlichen Geschichten und Erfahrungen, die bislang vorherrschende Lücke von LGBTIQA+ Perspektiven in der DOMiD-Sammlung. Darüber hinaus werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie inhaltlich und gestalterisch mit Leerstellen in einer Sammlung sowie im Ausstellungskontext umgegangen werden kann.
Ausstellungsdauer: 31.03. – 04.05.2023
Öffnungszeiten
Mo, Di und Feiertage geschlossen
Mi – Fr: 15 bis 19 Uhr
Sa – So: 12 bis 19 Uhr
Ausstellungsort: Kulturbunker Köln-Mülheim, Berliner Str. 20, 51063 Köln
Private Gruppenführungen (max. 15 Teilnehmende) auf Anfrage unter labs@domid.org
Eintritt und Teilnahme an Veranstaltungen kostenfrei
Ausstellungsprogramm
Samstag, 01.04., 16:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 30.03.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Sonntag, 02.04., 14:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 30.03.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Donnerstag, 06.04., 17:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 04.04.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Samstag, 08.04., 14:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 06.04.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Samstag, 15.04., 14:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 13.04.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Samstag, 22.04., 19:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap! im Rahmen der Mülheimer Nacht
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 20.04.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Freitag, 28.04., 17:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 26.04.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Sonntag, 30.04., 14:00 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 28.04.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Donnerstag, 04.05., 17:30 Uhr | Führung durch die Ausstellung Mind The Gap!
Treffpunkt: Galerie im Kulturbunker Köln-Mülheim, Anmeldung bis 02.05.2023 unter labs@domid.org (max. 15 Teilnehmende)
Mitglieder des kuratorischen Kollektivs führen durch die Ausstellung Mind The Gap! Erzählungen und Fragen von LGBTIQA+ Migrant*innen. Die Führung ist zweisprachig, in deutscher und englischer Sprache. Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Niko Wahl
Niko Wahl ist freier Kurator und Historiker in Wien. In wechselnden Teams hat er Ausstellungsprojekte für das Jüdische Museum Wien, das Wien Museum, die Europäische Kulturhauptstadt Linz09, die KZ Gedenkstätte Mauthausen, das Medizinhistorische Museum Josephinum und das Volkskundemuseum Wien erarbeitet. Im Rahmen der Historikerkommission der Republik Österreich hat Niko die Verfolgung von LGBTIQ+ Personen durch die Nationalsozialisten dokumentiert und in den Ausstellungen Aus dem Leben und Geheimsache Leben als Teil eines Teams die Geschichte der LGBTIQ+ Community in Wien vorgestellt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Durchführung partizipativer und prozessorientierter Projekte im musealen und kulturellen Bereich. Sein Interesse an geteilter Autor*innenschaft und gemeinschaftlicher Narrativentwicklung wird in das Lab #02 einfließen.
StiftungFREIZEIT
Andersherum denken, Neues kreieren, zusammenkommen, Antworten finden, Netzwerke herstellen, Wissen teilen. So werden von StiftungFREIZEIT Räume und Prozesse umkodiert, ironisiert und neue Formate des Zusammenlebens erdacht. Mit ihren Aktionen stellen sie sich immer wieder die Fragen: Wie entsteht ein kommunikativer Raum? Können mit Gestaltung Strukturen geschaffen werden, die ein Engagement zur Teilhaben generieren und Wissen sichtbar machen?
Ihre Interventionen fördern ein reflexives oder diskursives Engagement der Akteur*innen für die Gesellschaft und führt zu gemeinsamer Wissensproduktion in stetigem Prozess – eine neue Form von Öffentlichkeit. Wissen – ob über praktische Erfahrungen erlernt oder sinnlich erfahren – wird gleichwertig auf Augenhöhe betrachtet.
Diese Form der Wissensvermittlung eröffnet auch für Museen neue Möglichkeiten der Öffentlichkeit. Werden soziale Interaktionen durch Interessen entwickelt, individuelle und kollektive Erfahrungen gesammelt und Blickwinkel verschoben, verwandelt sich auch der Ausstellungsraum. Er ist nicht mehr statisches Moment, sondern fortwährender Prozess des soziokulturellen Austauschs. Wir ist mehr!