COMCOL Konferenz 2023: Living Collections, Living Communities – Contemporary Practices of Care in Collecting
Vom 24. bis 27. Oktober 2023 fand in Zusammenarbeit mit der Chinese Association of Museums (CAM) die diesjährige COMCOL Konferenz in Taipei (Taiwan) statt. Sandra Vacca, Projektleiterin von DOMiDLabs und Vorstandsmitglied von COMCOL, gestaltete gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen das vielfältige Konferenzprogramm mit.
Das International Committee for Collecting, kurz COMCOL, ist eine Plattform zur Förderung des professionellen Austauschs über materielle und immaterielle Sammlungen sowie allgemein über Praktiken des Sammelns. Das rund 500 Mitglieder umfassende Komitee beschäftigt sich mit theoretischen, praktischen und ethischen Aspekten von Sammlungsarbeit, darunter Fragen zum zeitgenössischen Sammeln, zur Restitution von Kulturgütern und vielem mehr. Die Arbeit von COMCOL stärkt internationale Netzwerke unter Museumsfachleuten und fördert auf diese Weise Innovation in Museen.
COMCOL organisiert jedes Jahr an wechselnden Orten eine internationale Konferenz, auf der die Mitglieder mit Interessierten in den Dialog treten. Ausgangspunkt der diesjährigen Konferenz mit dem Titel Living Collections, Living Communities – Contemporary Practices of Care in Collecting war die aktuelle ICOM-Museumsdefinition. Die Definition betont sowohl die soziale Rolle von Museen als auch deren Einbindung in und Verbindung mit vielfältigen Gesellschaften. Sie ist eine Anerkennung bestehender Praktiken und eröffnet neue Perspektiven und Möglichkeiten.
COMCOL Museumsdefinition
Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch. Quelle: icom-deutschland.de
Doch was bedeutet all dies für den Akt des Sammelns und den Umgang mit Sammlungen? Welche ethischen Aspekte müssen beachtet werden? Wie können Sammelpraktiken das Wohlbefinden von Menschen und Gesellschaften fördern? Ausgehend von internationalen Fallbeispielen beschäftigten sich die Konferenzteilnehmer*innen mit diesen und weiteren Fragen. In diesem Rahmen moderierte Sandra Vacca eine Interactive Session sowie ein Panel zu Migration Conversation. An diesem nahmen teil: Hsuwen Yuan (Wissenschaftliche Mitarbeit, National Taiwan Museum), Tsu-I Chung (Kuratorin, Royal British Columbia Museum) und Yin Pao-Ning (Professorin, National Taiwan University of Arts). Abgerundet wurde das Konferenzprogramm mit Besuchen im National Taiwan Museum und National Palace Museum sowie im Lanyang Museum und im National Center for Traditional Arts (NCTA).